Jean-François Bayard

Jean-François Alfred Bayard war ein französischer Dramatiker.
Schon als Student der Rechte und später als Rechtsanwaltspraktikant schrieb Bayard in seiner Freizeit Theaterstücke. Sein frühes Werk Christine ou la Reine de seize ans hatte 1828 am Théâtre du Gymnase von Paris großen Erfolg. Als Dramatiker war er ebenso fleißig wie einfallsreich. Eine enge Freundschaft verband ihn mit dem Theater-Schriftstellers Eugène Scribe, mit dem er einige Stücke gemeinsam verfasste und dessen Nichte er heiratete.
Im Stil der Schule von Louis-Benoît Picard schrieb er geistreich, humorvoll, oft empfindsam, wie es das Publikum des 19. Jahrhunderts auf den Bühnen sehen wollte. Mehr als 200 Stücke für verschiedene Theater entstanden derart, etliche davon in Zusammenarbeit mit anderen Autoren, wie beispielsweise Léon-Lévy Brunswick, Michel Delaporte, Théodore Barrière, Charles Varin, Antoine-François Varner und Mélesville. Bayard war einer der eifrigsten Mitarbeiter der Société des Auteurs et Compositeurs Dramatiques, die 1829 für die Durchsetzung der Rechte von Autoren gegründet worden war.
1839 war er in der Lage, von seinen Tantiemen die Parkanlage Désert de Retz zu erwerben.
1840 verfasste er gemeinsam mit Jules-Henri Vernoy de Saint-Georges das Libretto für die komische Oper La fille du régiment von Gaetano Donizetti.
1857 war er aus familiären Gründen genötigt, einen Direktions-Posten im Théâtre des Variétés anzunehmen, den er zwar nur kurze Zeit, aber dennoch mit beachtlichem Erfolg innehatte. Nachdem er das Theater aus einer Publikumskrise herausführte, die es vom ersten Rang des Pariser Theaterboulevards verdrängt hatte, stellte er bald fest, dass seine Tätigkeit als Autor mit der zeitraubenden Direktionsarbeit nicht vereinbar war. Deshalb quittierte er den Posten und machte seinen Freund, den Librettisten Philippe Dumanoir, zu seinem Nachfolger – eine erfolgreiche Lösung für das Théâtre des Variétés.