Anja Kampe

Sie gehört zu den bedeutendsten Sängerinnen unserer Zeit. Mit vielen ihrer Rollenporträts hat sie Maßstäbe gesetzt, darunter als Kundry Parsifal an der Wiener Staatsoper und der Operá de Paris, als Sieglinde Die Walküre bei den Bayreuther Festspielen, als Isolde Tristan und Isolde an der Berliner Staatsoper, als Katerina Ismailova Die Lady Macbeth von Mzensk und Minnie La Fanciulla del West an der Bayerischen Staatsoper München oder als Brünnhilde Die Walküre bei den Salzburger Osterfestspielen. 2018 wurde Anja Kampe von der Bayerischen Staatsoper München zur Kammersängerin ernannt.
Anja Kampe wird die Saison 2021/22 als Senta Der fliegende Holländer an der Bayerischen Staatsoper eröffnen, bevor sie dann als Sieglinde im 1. Aufzug der Walküre und mit Brünnhildes Schlussgesang unter Philippe Jordan in Graz und unter Christian Thielemann in Salzburg zu erleben sein wird. An der Wiener Staatsoper wird sie als Senta Der Fliegende Holländer und Kundry Parsifal gastieren bevor sie die Marie Wozzeck in einer Neuproduktion unter Philippe Jordan darstellen wird. Als Minnie La Fanciulla del West wird sie nach der gefeierten Premiere der vergangenen Saison wieder an die Berliner Staatsoper zurückkehren. In ihrer Paradepartie der  Leonore Fidelio wird sie bei den Festspielen in Gstaad auftreten. Die Berliner Philharmoniker haben Anja Kampe für Bergs Altenberg Lieder eingeladen.
Zu den wichtigsten Engagements der zurückliegenden Spielzeiten zählen ihr Debüt an der Metropolitan Opera New York als Senta im Fliegenden Holländer sowie ihr Debüt als Götterdämmerungs-Brünnhilde in einer konzertanten Aufführung unter Jaap van Zweden, die Neuproduktion Tristan und Isolde unter der Leitung von Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper, die von Philippe Jordan dirigierte Neuproduktion des Parsifal an der Opéra National de Paris, Sieglinde bei den Bayreuther Festspielen sowie bei den Münchner Opernfestspielen unter Kirill Petrenko.
Mit der Sieglinde an der Seite von Placido Domingo gelang Anja Kampe an der Washington National Opera der internationale Durchbruch. Mit dieser Rolle gastierte sie mit größtem Erfolg bislang u.a. in Los Angeles, San Francisco, München, Berlin, Barcelona, Paris, London und Bayreuth. Neben der Sieglinde ist die Senta zu einer zentralen Partie von Anja Kampe geworden. Sie hat sie bislang u.a. in New York, München, Hamburg, Dresden, Wien, Zürich, Mailand, Madrid, Barcelona, Brüssel, London, Tokyo und Dallas gesungen. Eine weitere wichtige Rolle der Sopranistin ist die Leonore Fidelio, mit der sie u.a. in Baden-Baden, Madrid, Zürich, Los Angeles sowie an der Wiener und der Bayerischen Staatsoper erfolgreich war und sie 2014 zur Saisoneröffnung des Teatro alla Scala Milano unter der Leitung von Daniel Barenboim sang. Unter seiner Leitung gab sie auch ihre Rollendebüts als Tosca und Kundry an der Deutschen Staatsoper Berlin, wobei sie den Erfolg als Kundry am Teatro Real Madrid wiederholen konnte.
Ihr Repertoire umfasst neben den bereits genannten Rollen Partien wie Lisa Pique Dame, Jenůfa, Ariadne auf Naxos, Carlotta Die Gezeichneten, Tosca und Giorgetta Il Tabarro u.a. Zum Konzertrepertoire Anja Kampes zählen u.a. Richard Strauss‘ Hölderlin-Hymnen (Berliner Philharmoniker/Christian Thielemann), Giuseppe Verdis Messa da Requiem, Wagners Wesendonck-Lieder, Beethovens 9. Symphonie, die sie zuletzt 2017 unter Philippe Jordan im Wiener Musikverein sang, oder die Tove in Schönbergs Gurreliedern, u.a. beim Edinburgh Festival 2016.
Neben den genannten Dirigenten hat Anja Kampe u.a. auch mit Claudio Abbado, Semyon Bychkov, James Conlon, Mark Elder, Adam Fischer, Daniele Gatti, Valery Gergiev, Daniel Harding, Marek Janowski, Simone Young, Vladimir Jurowski, Jesùs López-Cobos, Fabio Luisi, Nicola Luisotti, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Kent Nagano, Andris Nelsons, Kazushi Ono, Donald Runnicles, Esa-Pekka Salonen, Sebastian Weigle und Franz Welser-Möst gearbeitet. Zu den wichtigsten Regisseuren zählen u.a. Calixto Bieito, Willy Decker, Claus Guth, Andreas Homoki, Peter Konwitschny, Harry Kupfer und Dimitri Tschnerniakow.
Einige der wichtigsten Produktionen sind inzwischen als DVD erschienen, darunter Die Walküre von den Salzburger Osterfestspielen, Der fliegende Holländer aus Zürich und der Parsifal der Staatsoper Berlin. Außerdem liegen als Aufnahme Tristan und Isolde und Fidelio aus Glyndebourne sowie Die Gezeichneten aus Los Angeles vor. Die von Valery Gergiev dirigierte Aufnahme der Walküre wurde 2013 mit dem Echo Klassik für die beste Operneinspielung des Jahres ausgezeichnet.